Mit Handy bezahlen: So funktioniert Mobile Payment
Mobiles Bezahlen im Trend
Das bargeldlose Bezahlen war lange nur über einen Magnetstreifen oder einen Chip auf der Kredit- oder Debitkarte möglich. Danach folgte die Funktion des bargeldlosen und kontaktlosen Bezahlens mit Kredit- und Debitkarte.
Derzeit bietet sich kontaktloses Zahlen vor allem bei Kartenzahlungen für kleinere Summen an. Bis zu einem Betrag von 50 Euro sind Zahlungen meist ohne die Eingabe der PIN und Unterschrift möglich und somit deutlich schneller als andere Zahlungsvarianten. Bei höheren Beträgen muss aus Sicherheitsgründen die PIN eingegeben werden. Einige Geschäfte verwenden ältere Software, die die Eingabe einer PIN oder eine Unterschrift verlangt.
Seit einiger Zeit bieten Kreditinstitute ihren Kunden auch in Deutschland die Möglichkeit an, ohne Bargeld und ohne Karten zu zahlen. Sie benötigen nur Ihr Smartphone und eine entsprechende Mobile Payment App, die Sie vorher mit Geld aufgeladen oder mit einem anderen Zahlungsmittel, wie zum Beispiel Ihrer Kredit- oder Debitkarte, verbunden haben. Viele Banken bieten inzwischen auch Bezahlmöglichkeiten über ihre hauseigene Banking-App an.
Um den Zahlvorgang auszulösen müssen Sie das mobile Endgeräte, wie Smartphone oder Smartwatch, dicht an das Lesegerät am Kassenterminal halten. Die für den Bezahlvorgang benötigten Daten werden innerhalb weniger Sekunden per Funk oder QR-Code übertragen. Ein optisches oder akustisches Signal bestätigt die Zahlung. Aus der Hand legen müssen Sie Ihr Smartphone dafür nicht. Mobiles Bezahlen erfolgt kontaktlos.
Mobiles Bezahlen mit Android
Für Sie ändert sich lediglich das „Trägermedium“: Statt mit der physischen Karte kontaktlos zu bezahlen, nutzen Sie bei der mobilen Zahlungsmethode das Smartphone zum Bezahlen.
Jede Zahlung – unabhängig vom Betrag – wird sicher über Ihr Smartphone freigegeben. Dazu entsperren Sie zuerst mit der hinterlegten Methode das Smartphone und halten es dann nah an das Kassenterminal – fertig.
Hinweis: Das Kontaktlos-Logo, an das Sie Ihr Smartphone halten müssen, befindet sich in der Regel an der Seite des Kassenterminals oder auch direkt auf dem Display. Bitte beachten Sie, dass sich auch bei Ihrem Smartphone die NFC-Schnittstelle – je nach Hersteller und Modell – an unterschiedlichen Stellen befinden kann:
Mit Handy bezahlen: So funktioniert Mobile Payment
Der kontaktlose Bezahlvorgang an der Kasse ist schon seit einigen Jahren möglich. Dies funktioniert aber nicht nur mit der regulären Girocard, sondern auch mit dem Smartphone. Wir zeigen euch, welche Anbieter es für Mobile Payment gibt und verraten, welche Anforderungen diese stellen.
Inhaltsverzeichnis
Kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen: Vorabinformationen
Das braucht euer Handy: NFC
Damit ihr ohne Bargeld kontaktlos bezahlen könnt, muss euer Smartphone einen "Near Field Communication"-Chip (NFC) besitzen. Dieser ist heutzutage in nahezu jedem modernen Smartphone verbaut und muss gegebenenfalls nur in den Einstellungen aktiviert werden. Wie der Name andeutet, dient diese Technik dazu, dass euer Handy mit dem Kassenterminal kommunizieren kann.
Anhand dieses Symbols erkennt ihr, ob ihr mobil bezahlen könnt (© 2020 NFC Mobile )
Mittlerweile sind alle großen Einkaufsketten, Geschäfte und Tankstellen mit der NFC-Technologie ausgestattet. Ob ihr am Kassenterminal kontaktlos mit dem Smartphone zahlen könnt, erkennt ihr an dem NFC-Wellensymbol oder den Logos anderer Dienste für das mobile Bezahlen wie Apple Pay, Google Pay und Co.
Sicherheit: PIN, Gesichtserkennung und Fingerabdrucksensor
Beim Bezahlen mit dem Smartphone müsst ihr euch authentifizieren – etwa per PIN-Eingabe, via Fingerabdruck oder mithilfe der Gesichtserkennung. Dieser Schritt ist notwendig, um euer Erspartes vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Haltet ihr eure Bankkarte an das Lesegerät, müsst ihr schließlich ebenfalls eine PIN eingeben oder mit einer Unterschrift beweisen, dass ihr die Kontoinhaber seid.
Je nachdem, welche App ihr zum Bezahlen nutzt, unterscheidet sich die Art und Weise, wie ihr euch authentifizieren müsst. Apple Pay besteht zum Beispiel während des Bezahlvorgangs auf eine Prüfung durch Face ID oder Touch ID, je nach iPhone-Modell. Sollte die Software euer Gesicht oder euren Fingerabdruck nicht erkennen, müsst ihr eine PIN eingeben. Bei Google Pay braucht ihr hingegen lediglich das Smartphone zu entsperren – so wie ihr es selbst eingerichtet habt –, um die Abbuchung zu initiieren.
Habt ihr euch ausgewiesen, wird der Betrag automatisch von eurem hinterlegten Konto abgebucht. Der Bezahlvorgang ist somit erfolgreich abgeschlossen. Doch welche Dienste stehen euch in Deutschland zur Verfügung? Wir haben für euch recherchiert.
Apple Pay: Bezahlen mit dem iPhone
Wer ein iPhone der sechsten Generation oder höher besitzt, kann mit seinem Smartphone kontaktlos an einem entsprechenden Lesegerät bezahlen. Die App dafür ist auf allen Geräten vorinstalliert, sodass ihr sie nur noch einrichten müsst. Dafür öffnet ihr die "Wallet"-App und fügt die Daten eurer Bankkarte hinzu.
Mittlerweile unterstützen 45 Banken oder Kreditkarten-Institutionen die Möglichkeit, Apple Pay zu nutzen. Ob eures dabei ist, seht ihr auf der Support-Seite von Apple. Die bekanntesten Banken, wie etwa die Commerzbank, die Deutsche Bank oder die Sparkasse unterstützen den Service auf jeden Fall.
Google Pay: Für Android-User
Google Pay wurde kurz vor Apple Pay in Deutschland veröffentlicht. Auf den meisten Android-Smartphones müsst ihr die App zum mobilen Bezahlen aus dem Google Play Store herunterladen. Öffnet ihr sie dann zum ersten Mal, werdet ihr aufgefordert, eure Kreditkarte hinzuzufügen. Das geht manuell oder mit einem Foto der Karte.
(© 2022 CURVED ) Wie füge ich in Google Pay eine Karte hinzu? Wir leiten dich jetzt zu YouTube weiter. Jetzt ansehen auf
Aus Sicherheitsgründen wird die Identität nach der Eingabe erst einmal überprüft. Dies erfolgt über eure Bank. Hier findet ihr mehr Informationen zur Einrichtung von Google Pay.
Das kontaktlose Bezahlen mit dem Android-Smartphone funktioniert wie mit dem iPhone. Am Lesegerät des Kassenterminals erkennt ihr am NFC- oder "G Pay"-Symbol, ob ihr dort mit eurem Handy bezahlen könnt. Für die Zahlung muss nicht einmal die App geöffnet sein: Einfach das entsperrte Smartphone an das Gerät halten und ihr bekommt die Bestätigung auf eurem Display zu sehen.
32 Banken und Institutionen unterstützen mittlerweile das Google-Pay-System. Außerdem könnt ihr Google Pay auch mit eurem PayPal-Konto nutzen. Denn dort ist euer Bankkonto bereits verknüpft und die Identität bestätigt.
Samsung Pay: Die Alternative
Seit Ende Oktober 2020 könnt ihr offiziell über Samsung Pay mit eurem Samsung-Handy oder mit der Smartwatch an deutschen Kassen bezahlen. Der Clou gegenüber Apple Pay & Co.: Ihr müsst hier keine Kreditkarte besitzen oder ein PayPal-Konto anlegen. Es reicht, wenn ihr ein normales Bankkonto mit einer deutschen IBAN euer Eigen nennt.
Dieses wird mit der Samsung-Pay-App verknüpft, welche ihr entweder im Galaxy Store oder im Google Play Store herunterladet.
Danach verknüpft ihr euer Bankkonto mit der Samsung-Pay-App. Über die sogenannte "Solarisbank" findet dann ein Identifikationsverfahren statt, das weder eine Videoidentifikation noch einen Besuch bei eurer Filiale voraussetzt. Die Solarisbank ist hierbei der Partner von Samsung und entsprechend der Kreditgeber. Dieser bucht dann eure Einkäufe von eurem Konto ab.
Unterstützt werden alle Samsung-Geräte ab der Galaxy-S8- und der Note-8-Serie. Für die Modelle der Galaxy-A-Reihe ab 2018 sowie das XCover Pro steht der Dienst ebenfalls zur Verfügung.
Der Bezahlvorgang verläuft dann wie bei den anderen Systemen: Haltet euer Smartphone an ein entsprechendes Lesegerät mit NFC-Symbol oder Visa-Kartensymbol, dann öffnet sich die App automatisch. Anschließend müsst ihr die Abbuchung mit eurer PIN, via Gesichtserkennung oder per Fingerabdruck autorisieren. Stimmt alles, erscheint eine Bestätigung auf dem Handy-Display.
Hausbank, Netto, Lidl und Payback
Sparkasse, Volksbank und Co.
Neben Google, Apple und Samsung gibt es noch andere Institutionen, welche Mobile Payment anbieten. Viele deutsche Banken haben eigene Apps entwickelt, mit denen ihr schon seit einiger Zeit kontaktlos bezahlen könnt. Dazu gehören die Sparkasse oder auch die Volksbanken und Raiffeisenbanken.
Die Sparkassen unterstützen nicht nur Apple Pay (Bild), sondern haben auch eine eigene Lösung (© 2020 Sparkasse Bremen )
Die Einrichtung der Bezahlmethode in der Hausbank-App ist aber oft ein wenig komplizierter als bei Google, Apple oder Samsung. Neben der Haupt-App müsst ihr nämlich unter anderem noch eine Sicherheits-App zur Erzeugung von Push-TANs installieren. Da der Vorgang sich stets ein wenig unterscheidet, erkundigt ihr euch am besten direkt bei eurer Bank, ob Mobile Payment zur Verfügung steht und wie ihr diese Bezahlmethode auf eurem Smartphone einrichten könnt.
Mobiles Bezahlen mit Payback
Eine weitere Option für mobiles Bezahlen bietet Payback an. Das Besondere hierbei ist: Ihr könnt hier bei jedem Bezahlvorgang automatisch Payback-Punkte sammeln, die ihr dann gegen Prämien eintauschen könnt. Um den Dienst nutzen zu können, braucht ihr aber eine Payback-Karte und die Payback-App.
Dort hinterlegt ihr die Daten eurer Bankkarte sowie eure Adressdaten und richtet eine persönliche PIN ein. Natürlich könnt ihr auch euren Fingerabdruck zur Autorisierung von Bezahlungen nutzen. Beim Kaufvorgang müsst ihr die Payback-App öffnen, ehe ihr das Handy an das Lesegerät haltet. Danach müsst ihr nur noch die Bestätigung der Zahlung abwarten.
Mobile Payment vom Discounter
Discounter wie Lidl oder Netto bieten eigene Möglichkeiten zum kontaktlosen Bezahlen in ihren Geschäften an. Ladet euch dafür die Lidl-Plus- oder Netto-App herunter und gebt eure Adressdaten sowie eure Bankverbindung ein. Eine Kreditkarte ist hier nicht notwendig. Es reicht eine normale Girocard.
Wollt ihr bezahlen, öffnet ihr die jeweilige App und generiert einen QR-Code. Der Verkäufer scannt diesen mit dem Kassensystem ein – und schon habt ihr den Betrag ohne Bargeld bezahlt. Die Abbuchung erfolgt wie bei einer Zahlung mit eurer Bankkarte.
Die Discounter selbst profitieren auch von der Zahlungsmethode. Nicht nur, dass sie Daten über das Kaufverhalten ihrer Kunden sammeln, sondern sie sparen auch bei der Transaktion. Denn über die hauseigene App müssen die Unternehmen keine Gebühren an andere Anbieter wie Apple oder Google bezahlen. Bisher könnt ihr aber nur in den entsprechenden Geschäften der Discounter damit bezahlen.